Leistungen
Unser Leistungsspektrum umfasst mehr als 370 verschiedene Analysen aus den verschiedensten Bereichen der Labor- und Transfusionsmedizin. Aufgrund der zentralen Bedeutung der Labormedizin in der Diagnostik wird unser Analysenspektrum stetig erweitert. Insgesamt erbringt das Institut für Labor- und Transfusionsmedizin jährlich ca. 2 Millionen Analysen.
Klinische Chemie
Der Bereich der Klinischen Chemie ist das Herzstück der Labormedizin. Anhand einer automatisierten Analysenstraße erfolgen die Bestimmungen von z.B. Elektrolyten, Leberenzymen und des Fettstoffwechsels. Aber auch Bestimmungen bei Verdacht auf einen Drogenkonsum sind im Bereich der Klinischen Chemie angesiedelt.
Immunologie und Infektionsserologie
Die überwiegend auf Antigen-Antikörper-Reaktion basierende Analytik im Laborbereich Immunologie stellt eine der wichtigsten Methoden im Bereich der Labormedizin dar.
Unsere Laborautomation ermöglicht es uns ein breites Parameterspektrum im Bereich der immunologischen Diagnostik und Infektionsserologie in hohem Durchsatz zu erbringen. So ist die Bestimmung von Entzündungsparametern, kardialen Markern Tumormarkern, Hormonen, Vitaminen, Hepatitis- und HIV-Tests sowie zahlreiche Medikamentenbestimmungen und toxikologische Analyte möglich.
Viele Laboranalysen können rund um die Uhr mit geringer turn around time (TAT), zuverlässig und standardisiert angeboten werden. Wir unterscheiden hier stets, ob es sich um eine normale Routineanforderung oder eine sog. Lebensgefahrprobe handelt, die in Ihrer Bearbeitungszeit deutlich schneller aber dafür auch mit einem deutlich höheren Aufwand von uns abgearbeitet wird. Für Fragestellungen in der speziellen Immunologie setzen wir auch personell aufwändigere Nachweisverfahren ein z.B. die Immunfixation zur Abklärung von Paraproteinämien.
Hämatologie und Zytologie
Im peripheren Blut des Gesunden finden sich normalerweise nur Erythrozyten, Thrombozyten und ausgereifte Leukozyten. Über die automatische Blutbildanalyse lassen sich bereits erste Hinweise auf Veränderungen des physiologischen Blutbilds erkennen. Werden Veränderungen erkannt, erlaubt uns die sich direkt anschließende morphologische Beurteilung des Bluts eine Eingrenzung der betroffenen Zellreihe. Auf diese Weise können akute und chronische Leukämien und Lymphome, aber auch dysplastische Veränderungen sowie Pathologien der Erythropoese erkannt werden. Diese Analytik erfolgt in Kooperation mit den Hämto-/Onkologen.
Die zytologische Beurteilung von Liquores und weiteren Punktatmaterialien ermöglicht schnelle Hinweise auf eine zugrundeliegende bakterielle oder virale Entzündungsreaktion. Bei der Fragestellung nach Harnsäurekristallen im Gelenkpunktat, zur Abklärung einer Gicht verfügen wir über ein Polarisationsmikroskop.
Hämostaseologie
Bei Verdacht auf Thrombophilie oder eine zugrundeliegende hämorrhagische Diathese erfolgt die Abklärung zunächst über die Basisgerinnungsdiagnostik und kann um Parameter der Spezialgerinnung erweitert werden. Neben der Einzelfaktorenanalyse ist auch das Monitoring von Medikamentenkonzentrationen, welche einen Einfluss auf die Blutgerinnung nehmen, ein Bestandteil unserer Analytik. Insbesondere im Bereich der Hämostaseologie erfolgt ein enger Austausch zur Anamnese des Patienten mit der/m behandelnden Ärztin/Arzt.
Urindiagnostik
Im Rahmen der Urindiagnostik kommen semi-quantitative und quantitative Verfahren ebenso zum Einsatz wie mikroskopische Sedimentanalysen. Auf diese Weise können Hämaturien, Leukozyturien und Proteinurien als Hinweise auf Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege erkannt werden. Ebenfalls erlauben uns die Bestimmungen von Glucose, Ketonkörpern, Bilirubin und Urobilinogen Hinweise auf eine metabolische Stoffwechselerkrankung zu erhalten.
Da es sich im Bereich der Urinanalytik um teils instabile Parameter handelt, ist nicht für jede Fragestellung Spontanurin geeignet. Je nach Parameter ist 24-h-Sammelurin erforderlich. Bitte zögern Sie nicht, uns im Vorfeld zu kontaktieren.
Molekulare Diagnostik
Die molekulare Diagnostik als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts ermöglicht uns verschiedenste Krankheitserreger wie Viren und Bakterien oder relevante Mutationen im menschlichen Genom auf Ebene der Nukleinsäuren (DNA und RNA) nachzuweisen. Durch selektive Vermehrung (Amplifikation) der interessierenden Nukleinsäuren mit Hilfe der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ist ein äußerst sensitiver und spezifischer Nachweis von Erregern oder Mutationen im Patientenmaterial möglich. So ermöglicht uns diese Technologie den Nachweis von Influenza A und B, RSV und dem Virus SARS-CoV-2.
Der Bereich der molekularen Diagnostik wird ebenfalls stetig erweitert und den Bedürfnissen zur optimalen Therapie und Diagnostik angepasst.
Blutdepot und Immunhämatologie
Im Zentrallabor des Klinikums verfügen wir über ein eigenes Blutdepot mit einem ständigen Bestand von ca. 250 Blutkonserven.
Neben Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentraten halten wir auch entsprechende Frischplasma-Präparate für die Versorgung unserer Patienten und Patientinnen rund um die Uhr vor.
Die Ausgabe der Präparate erfolgt dabei unter Durchführung vorheriger Verträglichkeitsproben und unter Auflage hoher Qualitäts- und Sicherheitsvorgaben durch unsere Spezialisten in der Diagnostik.
Daneben führen wir im Laborbereich für Immunhämatologie blutgruppenserologische Untersuchungen mit einem breiten Analysenspektrum durch. Neben den klassischen Blutgruppenantigenen (z. B. AB0- und Rhesusmerkmale), Ausschluss irregulärer anti-erythrozytärer Antikörper (Antikörpersuchtest = ICT) bestimmen wir auch die Differenzierung dieser Antikörper und weiterer relevanter Blutgruppenantigensysteme. Hierzu stehen uns modernste Analysesysteme zur Verfügung. Für seltene immunhämatologische Konstellationen oder zur Versorgung mit speziellen Blutprodukten nutzen wir die Einsendemöglichkeit bei Speziallaboratorien des Deutschen Roten Kreuzes, überwiegend beim Blutspendedienst in Bayern (Regensburg, München und Nürnberg).
Ergänzend zu der Versorgung der Abteilungen mit Blutprodukten verwaltet das Institut für Labor- und Transfusionsmedizin auch ein Medikamentendepot mit speziellen Plasmaprodukten u. a. für die Substitution bestimmter Gerinnungsfaktoren bei entsprechenden Erkrankungen.
Insgesamt gewährleisten wir hiermit eine auf den einzelnen Patienten abgestimmte bestmöglichste transfusionsmediznische Versorgung sowohl für Routineanforderungen als auch bei Notfällen bei gleichzeitiger Minimierung der Risiken. Dies überprüfen wir kontinuierlich durch klar definierte und objektivierte Qualitätsindikatoren.
POCT
Neben der zentral im Labor ansässigen Analytik sind wir für den Bereich der Point-of-Care Diagnostik (POCT) zuständig. Hierbei handelt es sich um Diagnostik, die direkt am Patienten durchgeführt wird. Auf diese Weise steht das Ergebnis dem behandelnden Arzt sofort zur Verfügung, so dass weitere Therapieentscheidungen aus dem Ergebnis abgeleitet werden können. Insbesondere Intensivstationen profitieren von dieser Möglichkeit der Diagnostik.
Qualitätsmanagement
Die Qualität unserer Laborergebnisse liegt uns sehr am Herzen. Es werden nur standardisierte und qualitätsgesicherte Untersuchungsverfahren eingesetzt. Im Rahmen der Qualitätssicherung setzen wir neben den Vorgaben der Guten Laborpraxis (GLP) die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK) in unserer täglichen Arbeit um. Um unsere Qualität weiter zu verbessern streben wir die Akkreditierung nach DIN ISO 15189 an.
Leistungsverzeichnis
Für nähere Informationen zu unserem Leistungsverzeichnis informieren Sie sich bitte hier.
Bitte beachten Sie, dass Analysen bei nicht Einhaltung der Präanalytik ggf. nicht erbracht oder Anforderungen nur eingeschränkt bearbeitet werden können. Routineanforderungen werden innerhalb von 24 h bearbeitet. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte direkt an das Labor.
Sekretariat
Tel. 0851 8516504-85
Fax 0851 8516504-86
E-Mail an das MVZ
Adresse
MVZ Labor am Klinikum Passau
Innstraße 76
94032 Passau