Ärzteinformation
PET/CT – Indikationen und Kostenerstattung
Am Klinikum Passau wurde im Herbst 2023 eine neuer PET/CT-Scanner (Siemens Biograph Horizon) in Betrieb genommen.
Wir möchten Sie im Folgenden kurz über das Verfahren, aktuelle Indikationen und Abrechnungsmöglichkeiten informieren.
Die PET (Positronen-Emissions-Tomographie) ist ein nichtinvasives diagnostisches Verfahren, das geeignet ist, mittels kurzlebiger Radioisotope metabolische Prozesse abzubilden. Dieses Verfahren findet weltweit seit mehr als 30 Jahren Einsatz in der klinischen Routine.
Im Gegensatz zu den klassischen bildgebenden Verfahren, bei denen Informationen über die anatomische Struktur und die Lokalisation von Läsionen erhoben werden, kann die PET komplementär dazu Funktion, Metabolismus und biochemische Prozesse der Organe charakterisieren. Wegen ihres verstärkten Glukosemetabolismus wird bei malignen Tumoren in der Regel, aber nicht ausschließlich, das Glukoseanalogon FDG als Tracer eingesetzt. Die von dem Zerfall des radioaktiven Tracers freigesetzten Positronen werden von einem PET-Scanner entdeckt und in ein Bild umgewandelt. Die Befundung ergibt sich aus dem Vergleich zwischen der Aktivität eines bestimmten Areals verglichen mit der Aktivität aus dem umliegenden „normalen“ Gewebe.
Eine technische Weiterentwicklung stellt die PET/CT dar, eine Integration von PET und CT in einem Untersuchungsgerät. Hier wird der Patient in einem Untersuchungsgang durch die beiden Detektorringe von CT und PET gefahren. Die entstehenden Bilder werden später im Computer fusioniert, wobei die CT-Information meist in Graustufen abgebildet und von der PET-Information dann farbig überlagert wird. Mit dieser Methode wird die hohe Auflösung der CT (ca. < 1 mm) mit den Stoffwechsel-Informationen der PET verknüpft.
Die Abrechnungssituation stellt sich derzeit wie folgt dar:
Durch private Krankenversicherungen und Beihilfestellen werden die Kosten für eine PET/CT-Untersuchung nach unserer Erfahrung in der Regel problemlos erstattet.
Für gesetzlich versicherte Patienten sind aktuell folgende Indikationen prinzipiell zugelassen:
- Bronchialkarzinom und Lungenrundherd
- Maligne Lymphome
- Kopf-Hals-Tumore.
Allerdings ist im Vorfeld eine strenge Prüfung der Indikation im interdisziplinären Team erforderlich. Genauere Details entnehmen Sie bitte dem aktuellen Beschluss des gemeinsamen Bundesauschusses (S. 34 ff.).
Ab sofort können wir auch Patienten mit Prostatakarzinom mit Fluor-18-markiertem PSMA (Pylclari) im PET/CT untersuchen. Das Verfahren ist mittlerweile insbesondere in der Rezidivdiagnostik etabliert.
Bei privaten Krankenkassen werden die Kosten für die PSMA-PET/CT Untersuchung in der Regel übernommen. Bei gesetzlich versicherten Patienten werden Kosten für die Untersuchung leider nicht von den Krankenkassen als Regelleistung getragen. Es wäre jedoch möglich, einen Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse einzureichen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die PSMA-PET/CT als individuelle Gesundheitsleistung durchzuführen. Bezüglich der Kosten können wir den Patienten gerne einen Kostenvoranschlag erstellen.
Terminvereinbarung
Tel. 0851 8516504-50
Fax 0851 8516504-87
E-Mail an das MVZ
Sprechzeiten
Termine nach Vereinbarung.
Downloads
Flyer MVZ Nuklearmedizin
Vorbereitung auf die geplante Myokardszintigraphie